Seminar am Lehrstuhl für Gender Studies in MINT
"Materie und Materialität zwischen Geschlechterforschung und Natur-/ Technikwissenschaften"
"Matter and Materiality inbetween of Gender Studies and Science/Technology"
Wintersemester 2017/2018
Anelis Kaiser
Veranstaltungsort
Technische Fakultät, Gebäude 101-01-016
Uhrzeit
Dienstag 12:00 - 14:00
Aktuelles
Startdatum: 17.10.2017
Abschlussdiskussion: 30.01.2018
Prüfungswoche: 06.02.2018
Lernziel
Die Studierenden lernen, wie sich die Begriffe "Materie" und "Materialität" und wie diese mit ihren jeweiligen disziplinären Verortungen verwoben sind. Die Studierenden entwickeln ein wissenschaftliches Verständnis dafür, "Geschlechterdifferenz" im Kontext von Materie und Materialität zu verstehen und lernen einen kritischen Umgang mit dieser Herangehensweise. Ausserdem eignen sich Studentinnen und Studenten Basiswissen über grundlegende Experimentalmethoden der Natur- und Technikwissenschaften an.
Students learn how to distinguish between the terms "matter" and "materiality" and how these terms are entangled with their disciplinary allocation. Against the backdrop of matter and materiality, students develop a scientific understanding of "sex/gender difference" and they learn how to critically deal with this approach. In addition, students will acquire basic knowledge of fundamental experimental methodology in science and technology.
Lehrinhalt
Was ist Materie? Was bedeutet Materialität? Materialität ist für die Gender Studies von grosser Bedeutung, da uns unser Verständnis vom (biologischen) Geschlechtskörper immer wieder auf sie zurückführt. In den Naturwissenschaften wird mit Materialität in Laboren und in Experimenten umgegangen, während in den Geisteswissenschaften Materialität begrifflich zu verstehen versucht wird. Dieser wissenschaftlich unterschiedliche Bezug auf Materialität macht wohl die grösste Kluft zwischen einem naturwissenschaftlich und einem geisteswissenschaftlich verstandenen Geschlechtskörper aus. In diesem Seminar wollen wir anhand von Texten von Wissenschaftlerinnen, die lange in bio- und naturwissenschaftlichen Feldern geforscht haben beziehungsweise dies noch tun, eruieren, wie wir unser (gesellschaftswissenschaftlich geprägtes) Materialitätsverständnis um biologische oder physikalische Aspekte - die nicht essentialistisch oder deterministisch zu sein brauchen - erweitern können. Dazu lesen wir beispielsweise Texte von Karen Barad, die unter Bezugnahme auf Butlers Performativität zu erklären versucht, wie Materie zu Materie wird.
What is matter? What does materiality mean? Materiality is for gender studies of crucial significance, because our understanding of the (biologically) gendered body is constantly attributed to it. In science, materiality is dealt with "hands on" in the labs; in the humanities, it is attempted to terminologically understand materiality. This two different approaches to materiality probably make the largest division between a scientifically-based and humanities-oriented understanding of a gendered body. In this seminar, we aim to find out, based on publications by scientists who used to work in natural sciences, how we can broaden our (humanities-based) understanding of materiality and integrate biological and physical aspects into it - biological and physical aspects that do not have to be essentialistic or determinitic. For example, we will read articles by Karen Barad, who referring to Butler's concept of performativity, explains how matter becomes matter.
Lehrmaterial (passwortgeschützt)